KÜCHENGIFTE

(SCHÄDLICHE LEBENSMITTEL)



 

 

Bei Hildegard werden alle Lebensmittel als Heilmittel betrachte. Nur bei einigen Ausnahmen weist Hildegard auf gesundheitliche Schädigungen hin, die für empfindliche Menschen zum Problem werden können. 

 

ERDBEEREN

Sie führen zur Verschleimung und belasten dadurch die Atemwege. Sie führen zu Entzündungen ( Allergien, Ekzeme, Blindarm- Mittelohr-Entzündungen) und haben ausserdem keine Heilkräfte in sich. Sie sind nicht gut weil sie dicht über der Erde und sogar in pilz-fauler Luft wachsen. Nach dem Erdbeergenuss im Mai und Juni gibt es aussergewöhnlich viele Allergien, Hautausschläge, Mittelohr- und Blinddarmentzündungen.

HvB: „Die Erdbeeren verursachen gleichsam einen Schleim im Menschen, der sie isst, und sie taugen weder dem gesunden noch dem kranken Menschen zum Essen, weil sie nahe an der Erde wachsen und weil sie sogar in fauliger Luft wachsen.”

 

 

HEIDELBEERE

HvB: „Diese Frucht schadet dem der sie isst, so dass sie die Gicht in ihm hervorruft.”

 

PFIRSICHE 

Sie fördern die Verschleimung und lösen Stoffwechselstörungen aus.

 

HvB: „Diese Frucht ist weder dem Gesunden noch dem Kranken bekömmlich, weil sie verursacht, dass die guten Säfte im Menschen preisgegeben werden und Schleim im Magen entsteht. Wer diese Frucht essen will, werfe die äußere Haut weg und auch den Kern, und was übrig bleibt lege er in Wein, füge Salz und einwenig Pfeffer hinzu, und die so zubereitete Frucht wird ihm nicht sehr schaden, hat jedoch so keinen guten Geschmack.”

 

PFLAUMEN (Zwetschge)

Sie vermehren die Gallensäure, was zu Stimmungschwankungen, Depressionen und Rheuma führen kann. Sie lösen wie die Erdbeeren auch Allergien und Hautausschläge aus. Die Frucht ist für Gesunde und Kranke nicht gut, weil sie die gute Säftemischung zersetzt und im Magen die Schleimbildung anregen und den Magen verschleimen. Sie stören auch den Stoffwechsel und hemmen die Zellenreinigung

Die Pflaumen vermehren die Melanche, die aus dem schwarzen Gallenfarbstoff Bilirubin und der Gallensäure besteht. Dieser Stoff wird bei Stress, Wut, Zorn, Ärger und bei Ernährungsfehlern von der Leber ausgeschüttet und fliesst gleichzeitig ins Blut und in den Darm. Hier stellt die Säure eine starke Belastung für die Darmflora dar. Sie verändert den optimalen pH-Wert, der für das Bakterienwachstum notwendig ist. Ausserdem muss die Gallensäure im Blut durch die Mineralstoff - Reserven ständig neutralisiert werden, da das Blut einen konstanten pH-Wert von 7,4  (Säure-, Base-Gleichgewicht) einhalten muss. Dadurch stehen die Mineralstoffe für die Aufbauprozesse nicht mehr zur Verfügung, Der Mineralstoffwechsel wird gestört. Bei der Entstehung von fast allen Krankheiten ist die Gallensäure beteiligt. Je nach Übersäuerung kann es zu Entzündungen oder Autoaggressionen führen. Pflaumen symbolisieren den Zorn. Beide treiben die Schwarzgalle in die Höhe und vermehren die bittere Säure, wodurch die Krankheiten ausgelöst werden. Pflaumen essen ist wie giftige Pflanzen essen. Gesunde dürfen mässig, Kranke gar nicht davon essen.

Alle Pflaumenarten, ob Rosspflaume, Gartenschlehe, Kriecherln oder die wilden haben diese unguten Kräfte in der Rinde oder den Blättern und ein gleiches Wesen in der Frucht. Nur mit dem Unterschied, dass derartige Bäume mit grösseren Früchten auch grössere (schädlichere) Kräfte enthalten.

Wenn der Pfirsich geschält, entkernt in Wein mit etwas Salz und Pfeffer gelegt wird schadet er nicht mehr, aber er hat auch seinen Geschmack verloren.

HvB: „Diese Frucht ist sowohl für den gesunden wie auch den kranken Menschen schädlich und gefährlich zu essen, weil sie die Melancholie im Menschen erregt und die bitteren Säfte in ihm vermehrt, und alle Krankheiten die in ihm sind, hervorsprudeln lässt und daher ist sie für den Menschen so gefährlich zu essen wie Unkraut. Wer sie daher essen will, esse sie mäßig. Denn der Gesunde kann das Gegessene verkraften, den Kranken aber schädigt es.” „Dieses Baumes Frucht taugt weder Gesunden noch Siechen zum Essen, weil sie die guten Säfte zersetzt und in seinem Magen Schleim erregt.“ „Die Frucht dieses Baumes zu essen, ist Gesunden wie Kranken schädlich und gefährlich, weil sie Gallsucht (Melancholie) im Menschen erregt und die bitteren Säfte vermehrt, allfällige Verseuchung aufwühlt, und sie ist deshalb so schlecht zu essen wie ein Unkraut. Wer darum Pflaumen essen will, esse mit Mass. Der Gesunde kann nämlich mit dem Verspeisten fertig werden, der Sieche (Kranke) aber leidet“.

 

 

Bei Haarausfall und gegen Schuppen 

Mit der Pflaumenaschen-Lauge die Haare häufig waschen. Das Haar wird wieder gesund und schön und treibt viele prächtige Haare. Ersetzt auch den Haarfestiger. Pflaumenaschen-Lauge) gibt es im Handel bereits fertig hergestellt zu kaufen.

HvB: „Mach Asche aus Rinde und Blättern dieses Baumes und von dieser Asche eine Lauge und wem das Haupt schuppt oder welkt, der wasche es oft mit dieser Lauge, und es wird heil und schön und treibt viele prächtige Haare.“ 

 

 

LAUCH (Porree) 

Zerstört das Abwehrsystem des Menschen, weil er „das Blut und alle Säfte in ihr Gegenteil verkehrt“. Eine Lauchsuppe kann der Auslöser für einen Rheumaschub oder Ekzem sein.

GEKOCHT regt er vermutlich durch seinen hohen Schwefelanteil die Eiterbildung durch Leukozytenvermehrung an. Lauch ist ROH so gefährlich wie eine Giftpflanze, weil er das Blut und die Säfte ins Gegenteil verdreht. Das Blut kann sich nicht mehr regenerieren und sich von den Fäulnisstoffen reinigen. Eine innerliche Kloake entsteht. 

GEBEIZT: Für Gesunde, Lauch über Nacht in gesalzenem Wein oder Essig beizen, damit die schlechten Eigenschaften abgeschwächt werden. Kranke sollten Lauch gar nicht essen, weil er nicht gut durchblutet ist.

HvB: „Roh gegessen ist er so schlecht und verderblich für den Menschen wie ein giftiges und unnützes Kraut, weil er das Blut und die Fäulnis und die Säfte des Menschen ins Gegenteil verkehrt, so dass das Blut im Menschen durch den Lauch nicht zunimmt und so dass die Fäulnis in ihm nicht vermindert wird und so dass die üblen Säfte in ihm nicht gereinigt werden. Wer den Lauch roh essen will, der beize ihn zuerst in Wein oder in Essig unter der Beigabe von Salz, so dass er im Wein oder im Salz solange liegt, bis er in ihnen so gemässigt wird, dass er seine schlimmen Kräfte in ihnen verliert. So liege er vom Morgen bis zum Mittag. Und so gemäßigt ist er gut zu essen für die Gesunden.”

 

CHICOREE 

Die verwandte WEGWARTE, zu deren Familie auch der CHICOREE gehört schreibt Hildegard: „Die Wegwarte ist warm und feucht und symbolisiert den Anstand....Wer sie jedoch bei sich trägt, zieht sich den Hass der anderen Menschen zu....“ deshalb wird in der Hildegard-Küche Chicoree  nicht verwendet.

 

ROHKOST,

Im Unterschied zu anderen Naturheilverfahren meidet die Hildegard-Küche die Rohkost. Hildegard weisst in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit von Herz-, Leber- und Lungenbeschwerden, durch ungekochte Speisen hin, sowie auf die schlechte Verdaubarkeit. Viele Rohköstler leiden unter Durchblutungsstörungen (kalte Hände und Füsse), Gedächnisstörungen und ständige Blähungen (Fäulnisgase). Fäulnisgas hat seine Ursache in einer durch Rohkost veränderten Zusammensetzung der Darmbakterien, die zur Ansiedlung von Fäulnisbakterien und Pilzen und schliesslich zu einer Schwächung des Immunsystems führt.

HvB: „Wenn der Mensch rohe Äpfel oder Birnen oder rohes Gemüse oder sonstige ungekochte Speisen genossen hat, die weder auf dem Feuer, noch mit irgendeinem Gewürz zurechtgemacht wurden, so können diese in seinem Magen nicht fertig gekocht (verdaut) werden, weil sie vorher nicht zurechtgemacht waren. So steigen die schlechten Säfte aus den Speisen....zur Milz auf und verwandeln diese möglicherweise zu einer schmerzhaften Geschwulst.“ „Daher gerinnen sie im Magen, verhärten sich und werden schimmlig...so dass die schlechten Säfte, die schädlichen, übelriechenden Darmgase wie ein faulender Düngehaufen durch den ganzen Körper aussenden“.

 

MODERNE Früchte und Gemüse,

Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Aubergine waren Hildegard nicht bekannt, entsprechend gibt es hierzu keine Kommentare. Wegen der phsychisch wirksamen Inhaltsstoffe (Alkaloide) dieser Nachtschattengewächse, sollten sie nur sparsam eingesetzt werden. Eine Heilwirkung, im Sinne Hildegards, wird mit ihnen nicht erreicht.

Ähnliches gilt für Gemüse wie: Artischoken oder Kohl. Sowie für viele Importfrüchte wie: Avocados oder Kiwis. Alle diese Lebensmittel sollten von Kranken (vor allem Krebskranken) nicht gegessen werden. Auch: Aal, Lachs, Ente, Gans, Gurken, Gartenkresse (nicht die Brunnenkresse), Linsen, Ingwer, Rhabarber und Schweinefleisch.

 

SCHWEINEFLEISCH

HvB: „Sein Fleisch ist weder für gesunde noch für kranke Menschen gut zu essen, weil es im Menschen weder den Schleim noch andere Schwächen mindert, sondern vermehrt, weil seine Wärme sich zur Wärme des Menschen hinzufügt, und dies erregt im Menschen stürme in seinen Sitten und Taten, was schlecht ist.” 

„Ist nicht gesund, sondern verschroben und weder für gesunde noch für kranke Menschen zu essen gut, weil es weder die Verschleimung noch sonst eine Krankheitslage mindert, sondern sie vielmehr vermehrt. Jeder Haut-Kranke meide Schweinefleisch!“

 

KAFFEE UND KOFFEIN-HALTIGE GETRÄNKE

Kaffee ist ein Aufputschmittel und hat negative Einflüsse auf die Gesundheit:

 

  • Reizung der Magenschleimhaut mit Sodbrennen.
  • Schädliche Wirkung auf das Herz mit Herzrasen.
  • Stimuliert das Nervensystem bis zur Erschöpfung.(Burnout)
  • Macht süchtig, abhängig und nervös.
  • Andere koffeinhaltige Getränke wie Schwarztee, Schokolade und cocahaltige Getränke führen zusätzlich zu Dauerstress, wodurch die Erschöpfung (Burnout) vorprogrammiert ist. 
  • Chronischer Genuss von Koffein kann zu psychischen Erkrankungen (Koffeinismus) führen, mit Stimmungsschwankungen, Depressionen und Schlafstörungen.
  • Typische Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Magen- und Herzreizung, Durchfall.
  • Dinkelkaffee hat eine gute Wirkung auf die Verdauung und erhöht die Vitalität.

 

  1. Kaffee: 1 Tasse =  85 - 150 mg Koffein,
  2. Schwarztee: 1 Tasse = 60 - 75 mg Koffein,
  3. Cola: 1 Büchse = 35 mg Koffein,
  4. Heisse Schokolade:   200 ml = 15 mg Koffein,
  5. Milchschokolade: 1/2 Tafel = 15 mg Koffein